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Informationen zu Angststörungen

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. Etwa 10-20% der Bevölkerung leidet im Laufe ihres Lebens an einer Form von Angststörung. Sie betreffen Menschen aller Altersgruppen und können in unterschiedlicher Intensität auftreten.

Was ist eine Angststörung?

Im Gegensatz zu normalen, situativen Ängsten sind Angststörungen durch übermäßige, anhaltende Ängste und Sorgen gekennzeichnet, die das tägliche Leben beeinträchtigen können. Es gibt verschiedene Formen von Angststörungen, darunter generalisierte Angststörung, Panikstörung, soziale Angststörung und spezifische Phobien. Menschen, die an einer Angststörung leiden, erleben intensive Ängste, die oft unverhältnismäßig zur tatsächlichen Bedrohung sind. Trotz der hohen Prävalenz wird die Behandlung von Angststörungen oft vernachlässigt, was zu einem langen Leiden führen kann.

Symptome einer Angststörung

Die Symptome können von Person zu Person unterschiedlich sein. Zu den häufigsten gehören:

  • Hauptsymptome: Übermäßige Sorgen, ständige Nervosität, plötzliche Angst- oder Panikattacken, intensive Angst in bestimmten Situationen.

  • Kognitive und emotionale Symptome: Schwierigkeiten, sich zu entspannen, übermäßige Besorgnis über zukünftige Ereignisse, Gefühl der Ohnmacht oder Kontrolle über die Angst zu verlieren.

  • Körperliche Symptome: Zittern, Schweißausbrüche, erhöhter Herzschlag, Atemnot, Schlafstörungen.

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es in Ordnung ist, Hilfe zu suchen, wenn diese Symptome länger anhalten. Angststörungen sind behandelbar, und der Weg zur Besserung beginnt oft mit dem ersten Schritt: sich Unterstützung zu holen.

Ursachen und Risikofaktoren von Angststörungen

Die Ursachen von Angststörungen sind vielfältig und können durch ein Zusammenspiel aus genetischen, biologischen und psychologischen Faktoren entstehen. Häufige Risikofaktoren sind:

  • Genetische Faktoren: Eine familiäre Häufung von Angststörungen kann das Risiko erhöhen. Bestimmte Gene können die Anfälligkeit für die Entwicklung von Angststörungen beeinflussen.

  • Umweltfaktoren: Traumatische Erlebnisse, chronischer Stress oder belastende Lebensereignisse wie Verlust oder Krankheit können das Auftreten von Angststörungen begünstigen.

  • Biologische Ursachen: Ein Ungleichgewicht von Neurotransmittern wie Serotonin oder eine erhöhte Aktivität in bestimmten Gehirnregionen können zur Entwicklung von Angststörungen beitragen.

  • Psychologische Faktoren: Negative Denkmuster, mangelnde Bewältigungsstrategien und frühkindliche Traumata können das Risiko erhöhen

Das Gute ist, dass mit der richtigen Therapie diese Faktoren nicht dazu führen müssen, dass die Angststörung dauerhaft das Leben bestimmt. Mit Unterstützung können diese Herausforderungen gemeistert werden.

Behandlungsmöglichkeiten von Angststörungen

Angststörungen sind behandelbar, und die klinisch-psychologische Behandlung bietet einen strukturierten, unterstützenden Weg, um mit den Herausforderungen der Erkrankung umzugehen und das Wohlbefinden wiederherzustellen.

  • Klinisch-psychologische Behandlung: Die klinisch-psychologische Behandlung, insbesondere durch kognitive Verhaltenstherapie (CBT), ist ein bewährter Ansatz. Hierbei werden dysfunktionale Denkmuster und Verhaltensweisen erkannt und geändert, um eine gesunde Auseinandersetzung mit Ängsten zu ermöglichen.

  • Medikamentöse Behandlung: In einigen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung (z. B. Antidepressiva oder Benzodiazepine) hilfreich sein, um die Symptome zu lindern und die psychotherapeutische Behandlung zu unterstützen.

  • Selbsthilfemaßnahmen: Techniken wie Achtsamkeit, Meditation, regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf können zusätzlich zur professionellen Behandlung helfen, Ängste zu reduzieren.

Mit der richtigen Unterstützung und den richtigen Werkzeugen kann jeder Mensch lernen, mit Angststörungen umzugehen und wieder Hoffnung und Lebensfreude zu finden.

Prognose und Verlauf von Angststörungen

Die Entwicklung einer Angststörung kann sehr individuell verlaufen. Ohne Behandlung kann die Erkrankung chronisch werden und das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, insbesondere in Bezug auf soziale Beziehungen, berufliche Leistung und das allgemeine Wohlbefinden. Ängste können sich auf verschiedene Lebensbereiche ausweiten, wodurch sich die Lebensqualität stark verringert.

Mit der richtigen Behandlung ist es jedoch möglich, die Symptome einer Angststörung signifikant zu lindern oder sogar zu überwinden. Eine klinisch-psychologische Behandlung, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie, hilft Betroffenen, ihre Ängste zu verstehen und gezielt abzubauen. Viele Menschen erfahren schon nach wenigen Monaten erste Verbesserungen. Rückfälle sind zwar möglich, doch durch regelmäßige Therapie und Selbsthilfemaßnahmen können diese oft vermieden oder in ihrer Intensität reduziert werden.

Der Verlauf der Behandlung hängt von der Schwere der Symptome und der individuellen Mitarbeit ab. In der Regel zeigt sich innerhalb von sechs bis zwölf Monaten ein sichtbarer Fortschritt. Eine langfristige Begleitung und regelmäßige Übungen zur Angstbewältigung können dazu beitragen, die Angstsymptome auch nach Abschluss der Therapie zu kontrollieren und eine stabile Lebensqualität aufrechtzuerhalten.

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